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05 | declaration of Love

Gustav Mahler in der Küche, für Hereinkommende unsichtbar,. Walter Gropius betritt den Raum. Er verwechselt Mahler (den er nicht sehen kann) mit seiner Geliebten Alma.


GROPIUS (flüstert)
Alma! Alma! Alma!! (Mahler stoppt sein Komponieren) Nein, nein, nicht aufhören! Nicht aufhören! Spiel weiter, mein Schatz. Ich wollte dich nicht stören. Aber... ich möchte dir etwas sagen: es gibt Momente im Leben, wo man sich zu entscheiden hat. Wo man ja oder nein sagen muss. Es gibt einen großen Unterschied zwischen uns beiden, dessen bin ich mir wohl bewusst. Du bist nicht frei, du bist verheiratet. Ich nicht. Aber du liebst deinen Mann nicht. Du liebst mich. Wir brauchen darüber gar nicht reden, dein Körper erzählt mir mehr, als Worte dies tun könnten, wann immer du mich berührst. In deiner Hingabe, in deiner grenzenloser Leidenschaft. Da gibt es gar keinen Platz für irgendeinen anderen Menschen. Ich weiß das. Du behauptest, dass du ihn liebst, ich aber sehe nur Mitleid und Fürsorge. Er ist ein kranker Mann, er kann von einen Tag auf den anderen seine Stellung verlieren! Er ist Jude, auch wenn er konvertiert ist. Er hat dir seinen Geist gegeben, aber dein Herz verschlungen. - Alma, mein Leben, meine Liebe, meine Hoffnung. Im Augenblick, als uns die Schwester in Tobelbad miteinander bekannt machte, damals an jenem gesegneten Abend des 4. Juni, ist mein Leben entzweigebrochen, die ersten siebenundzwanzig Jahre meines Lebens, in denen ich dich noch nicht kannte, haben keine Bedeutung mehr für mich. Mit dem Abend des 4. Juni hat für mich eine neue Zeitrechnung begonnen Alma, meine Lieb, mein Leben, meine Seele, ich kann ohne dich nicht leben. Wenn du auch nur die geringste Empfindung für mich hast, musst du ihn verlassen und... bei mir bleiben. Alma, mein Blut, mein Leben, mein Alles!

Mann solo (Word-Doc)