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Spielort 2008
k.k. Post- und Telegrafenamt, 1010 Wien, Börseplatz 1
Das Telegrafenamt liegt an der Wipplingerstraße

Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Umgebung oder in den Garagen Am Hof und auf der Freyung. ›› Wegbeschreibung (How to find us)

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Das ehemalige k.k. Post- und Telegrafenamt, ein nach altösterreichischer Vergangenheit duftender Prachtbau, wurde 1870-1873 als historistisches Palais für die 1849 gegründete Telegraphen-Zentralstation gebaut. Es liegt, 54 m lang und 42 m breit, als Nummer 1 am Börseplatz und grenzt an die Hohenstaufengasse, die Helferstorferstraße und die Rockhgasse.

1902-05 wurde der Bau durch Eugen Fassbender erweitert, wobei das oberste Geschoss erhöht und repräsentativ ausgebaut wurde . Die Fassade trägt die Aufschrift „k.k. Telegraphen-Anstalt“ und als Krönung des Vordertraktes thront eine mächtige, die Telegraphie symbolisierende Figurengruppe, die auf einem Globus sitzt. 1964 wurde noch ein Funkturm der Post aufgesetzt. Das Telegrafenamt wird demnächst zu einem Luxushotel umgebaut.

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Das Vestibül bildet eine 3-schiffige, ionische Säulenhalle mit Wandgliederung, Arkaden und Stuckdecken. Im Parterre beherbergte der ehemalige Kassensaal mit Stuckdecken und korinthischen Säulen und Pilastern zuletzt noch ein Postamt.

Im Hauptstiegenhaus erschließt eine monumentale Vierpfeilertreppe einen offenen Schacht mit toskanischen, kannelierten Säulen.

k.k. Telegrafenamt Börseplatz
 
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Die ehemaligen Apparatsäle im vierten Stock haben bereits eine sezessionistische Stuckgliederung, der Hauptsaal eine Spiegelrahmendecke und repräsentative Säulen mit Masken, die von den Häuptern von Sol und Chronos gekrönt sind. Die grossen Bogenfenster führten den dort untergebrachten Apparatsälen in reichlichem Maße Licht zu.

Das Gebäude beherbergte unter anderem eine Versuchsstation für drahtlose Überland-Telegraphie und Telephonie. Andere Räume wurden für die Führung der Rohrpostleitungen zu den darüber angeordneten Stationsapparaten und der zu den Reservoirstationen abgehenden Luftleitungsrohre benützt. Im Trakt gegen die Rockhgasse waren die Diensträume der Depeschenausträger untergebracht und mit dem darüber liegenden Zentralexpedite durch eine pneumatische Rohrleitung und ein Fallrohr verbunden.

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Vom Vestibül gelangte man in den Telegrammaufgaberaum, der durch eine Schalterwand von der Telegrammannahme, der Kassa und der Reklamation getrennt war. Dahinter befand sich der Amtsraum für die telephonische Telegrammvermittlung, das Zentralexpedit und die Rohrpostzentralstation. Im Zentralexpedit war eine Station der zwischen diesem und den Apparatsälen verkehrenden Depeschenseilbahn untergebracht und die Station der Hausrohrpost, die die Depeschenseilbahn zur Nachtzeit zu ersetzen hatte. Rechts vom Vestibül befand sich der Warteraum für das telephonierende Publikum, von dem ein Zugang in den Sprechzellen- und Umschaltraum führte; dieser Raum war durch eine Balustrade in zwei Teile geteilt, von denen eine für das diensthabende Personal bestimmt war, während der andere 5 Sprechzellen enthielt. Der Umschaltraum war durch Schalter sowohl mit dem Parteienraum als auch mit jenen Lokalitäten verbunden, die ausschließlich für Journalisten bestimmt waren und auch besondere Sprechzellen für diese enthielten. Im Parterre war zusätzlich das Postamt Wien 6 untergebracht. Das dritte Stockwerk enthielt den Hauptrangierraum, in dem die Adern der Telegraphen- und Akkumulatorenkabel an die Hauptumschaltapparate angeschlossen waren, um von dort weiter in die Apparatsäle geführt zu werden, die Linienrelais und die Translationseinrichtungen. Weiters waren im dritten Stockwerk die Schlafräume, in denen das Nachtdienstpersonal der Ruhe pflegen konnte.

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Das oberste, vierte Stockwerk wurde vollständig von den vier großen 7,3 Meter hohen Apparatsälen eingenommen, die insgesamt eine Bodenfläche von 1600 Quadratmetern besitzen und von denen der größte eine Breite von 13 Metern und eine Länge von 40 Metern aufweist. Um diesen Räumen, in welchen Tag und Nacht Hunderte von Personen angestrengt arbeiten mussten, möglichst frische und reine Luft zuzuführen, wurde in der Gartenanlage am Börseplatze ein Frischluftpavillon errichtet, von dem die Frischluft durch einen unterirdischen 32 Meter langen Hauptfrischluftkanal zu den im Keller befindlichen Luftreinigungs- und Befeuchtungsvorrichtungen gelangte. Hier passierte die Außenluft zunächst Filter aus Segeltuch und einen Wasserzerstäubungsapparat und gelangte sodann durch Frischluftkanäle zu den Heizkammern, um von hier aus den zu ventilierenden Räumen Zentralexpedit, Postamt, Akkumulatorenraum und Apparatsäle, Büffet und Dachboden zugeführt zu werden; im Winter wurde die Luft nicht nur erwärmt, sondern auch befeuchtet und es gestatteten die Lufterwärmungsvorrichtungen bei + 5° Außentemperatur einen 1,5- bis 2maligen Raumluftwechsel pro Stunde. Was den Dachstuhl des Gebäudes anbelangt, ist anzuführen, daß das alte Gebäude bereits einen eisernen Dachstuhl trug, welcher zu den ersten von der Firma Ignaz Gridl in Wien aus belgischem Schmiedeeisen errichteten Dachstühlen zählte.

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Für die Beleuchtung des Telegrafenamts war die Installation von 1258 Glühlampen und von 66 Bogenlampen erforderlich. Die Wahl der Beleuchtungsart der Bogenlampen erfolgte auf Grund eingehender Beleuchtungsproben, die den Zweck hatten, eine den Anforderungen des Betriebes entsprechende Beleuchtung der Arbeitsplätze jedes Saales bei möglichst geringem Strombedarf ausfindig zu machen. Die unverhältnismäßig hohen Kosten, welche die Anwendung von Glühlampen für die Saalbeleuchtung erfordert hätte, gaben schließlich den Anlass zu einer originellen Lösung der Beleuchtungsfrage, welche sowohl in ihrer Wirkung als auch in ökonomischer Hinsicht vollkommen einwandfrei war.

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