|                    Oskar Kokoschka (1886-1980)                                           Maler und Almas Liebhaber                   Hören Sie Oskar Kokoschka's Stimme:                     Alma                     Mahler und Wagner's Tristan (2,8 MB)                     Erleben                     im 1. Weltkrieg (7 MB)                     Über                     sein Leben (1,6 MB)                     Berlin                     der 20er Jahre (1,1 MB)                     Über                     die Puppe (0,4 MB)                   1912 lernte Alma den jungen Maler Oskar Kokoschka kennen,                     der als enfant terrible der Wiener Kunstszene galt. Er war                     gewalttätig und ungezügelt, die Presse verhöhnte                     ihn als »Oberwildling«. Aus der Bekanntschaft                     entwickelte sich eine zügellose amour fou, eine intensive                     sexuelle Beziehung, nur unterbrochen von den Stunden, in denen                     Alma ihrem Liebhaber Modell stand. Wenn er sie nicht liebte,                     malte er sie.                   >                     Alma im Werk Kokoschkas                                          Kokoschkas verschlingende Leidenschaft verwandelte sich bald                     in Unterwerfung, seine Eifersucht in Besessenheit. Kokoschkas                     Mutter sprang ihrem Sohn bei und schrieb an Alma: »Wenn                     Sie Oskar wiedersehen, werde ich Sie erschießen!»                     Kokoschkas berühmtestes Gemälde, die »Windsbraut«,                     ist Zeuge dieser leidvollen Zeit. Als Alma 1912 von ihm schwanger                     wurde, das Kind aber abtreiben ließ, versetzte sie ihm                     damit einen Schlag, den er nie verwinden konnte. Seinen physischen                     Untergang besiegelte sie, als sie ihn als Freiwilligen an                     die Front schickte, wo er durch einen Bajonettstich schwer                     verwundet wurde.                                                           |                   |               
                               |                                         Noch mehr schmerzte ihn aber die Nachricht von Almas Heirat                     mit Walter Gropius. In tiefster Desperation bestellte Kokoschka                     bei einer Puppenmacherin in München eine lebensgroße                     Puppe, die Alma                     in allen Details glich und mit deren Hilfe er sich über                     den Verlust der verlorenen Geliebten hinwegzutrösten                     gedachte. Das Ergebnis war verständlicherweise enttäuschend:                     ein plumpes Gebilde aus Stoff und Holzwolle, das Kokoschka                     in einer wilden, orgiastischen Party köpfen ließ.                     So trennte er sich in effigie vom Fluch seines Lebens, Alma.                   >                     Ernst Krenek: Oper nach Kokoschkas Orpheus & Eurydike                  |